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Lange Zeit wollte ich mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Ich wollte damit abgeschlossen haben und mit frischer neuer Energie in die Zukunft schreiten. Irgendwann ist doch mal gut“, dachte ich mir. Pustekuchen, falsch gedacht. Ich stellte fest, dass so viele Baustellen in meiner Vergangenheit lagen und zum Teil noch liegen, mit denen meine Glaubenssätze gefüttert werden, die mich daran hindern, in meine Kraft zu kommen und so weiter und so fort.
Vieles habe ich erst entdeckt, als ich mich mit dem Thema ‚Transgenerationale Weitergabe‘ und ‚Kriegsenkel‘ und beschäftigt habe.‘

„Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht.“

Erster deutscher Bundespräsident Theodor Heuss

Ich stelle mir das immer wie einen Rucksack vor, den ich auf meinem Rücken trage, während ich mein Leben lebe. Dieser Rucksack ist von mir, aber auch von vielen anderen Menschen gefüllt worden, deren Sachen mir gar nicht gehören. Die hat da irgendjemand einfach hineingeschmissen, ohne mich vorher zu fragen. Und ich habe es nicht mitbekommen. 

Ich könnte jetzt natürlich mit diesem vollen, schweren Rucksack weitergehen. Gar kein Problem, ist halt nur ziemlich anstrengend und stört irgendwie. Vor allem, wenn ich bedenke, dass ich da fremde Sachen mitschleppe. Also setze ich mich in einem ruhigen Moment hin, öffne den Rucksack und schaue mir den Inhalt mal genauer an: Hm, gehört mir nicht… Ok, gehört mir, brauche ich aber nicht… Nee, das habe ich jetzt lang genug gehabt, weg damit… 

Hört sich an, wie so ein richtig gründlicher Frühjahrsputz? Ist es auch. Nur so leicht, wie wir vielleicht unsere Wohnung ausmisten und aufräumen können, ist diese Aktion nicht, es sei denn, wir kommen zu den Sachen, die Mari Kondo „Komomo“ oder „miscellaneous“ nennt. Also die Dinge, an denen man irgendwie hängt, aber nicht zuordnen kann und sie deswegen in die Kruschelschublade schmeißt. 

Aber zurück zum Rucksack. Die Sachen, die darin enthalten sind, haben uns ja vielleicht irgendwann mal für etwas gedient. Vielleicht brauchten wir sie: zum Schutz, aus Anstand, was auch immer. Nun ist es an der Zeit, sie bewusst anzuschauen und zu entscheiden: Will ich sie in Zukunft noch weiterhin mit mir herumtragen. Wenn nicht, lass sie in Liebe gehen. Danke ihnen dafür, dass sie dir bis jetzt oder irgendwann mal dienlich waren, und verabschiede dich dann.

Reisen ist so viel schöner mit leichtem Gepäck.

Also doch noch mal in die Vergangenheit schauen und sich seiner Ursprünge bewusstwerden.

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Über mich

Ich bin Kerstin – leidenschaftliche Sammlerin von schönen Momenten, aber auch ästhetischen Buchstaben und Bildern. Ich brenne dafür, die Welt zu bereisen, neue Einblicke zu gewinnen und meinen Horizont zu erweitern.
Ich liebe es, Gedanken zu strukturieren und sie dann auf Papier zu bringen. Entweder als Bild oder als Text.

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